UNICEF: Kinder im West-Sudan brauchen unsere Hilfe

Wien, 7. Mai 2004: UNICEF weist eindringlich auf die dramatische Situation von über einer Million Flüchtlinge in der Provinz Darfur im West-Sudan hin, die meisten davon sind Kinder und Frauen. Weitgehend unbeachtet von der internationalen Öffentlichkeit sind sie schutzlos Plünderungen, Brandschatzungen, Vergewaltigungen und Morden durch Milizen und Militärs ausgesetzt. In einem rund 600 Kilometer langen, schwer zugänglichen Gebiet an der Grenze zum Tschad suchen sie Zuflucht in improvisierten Lagern.

Extreme Witterungsverhältnisse mit Temperaturen um 40 Grad am Tag und 0 Grad in der Nacht setzen insbesondere den Kindern zu. Die hygienischen Verhältnisse in den Lagern sind katastrophal, da die wenigen Brunnen und Quellen nicht genügend Wasser für so viele Menschen liefern. Viele Kinder sind mangelernährt, leiden unter Fieber, Malaria, Durchfall sowie Augen- und Hautkrankheiten. UNICEF befürchtet den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera, Masern und Hirnhautentzündung. UNICEF verstärkt seine Hilfe in der Provinz Darfur weiter und fordert die Regierung im Sudan auf, den Zugang für Helfer und internationale Journalisten in die Region zu erleichtern.

Flüchtlingslager im Tschad
Die verzweifelte Suche nach Sicherheit und Hilfe hat zehntausende Frauen und Kinder über die Grenze ins Nachbarland Tschad getrieben. In diesem bitterarmen Land leben die Flüchtlinge nun in behelfsmäßigen Unterkünften, in überfüllten Lagern oder bei Gastfamilien.

Die Kinder sind geschwächt, der Großteil ist unterernährt und krank. Viele der Kleinen leiden an schweren Verletzungen und Verbrennungen, die sie sich bei der brutalen Vertreibung aus ihren Dörfern zugezogen haben. UNICEF verteilt warme Decken, Trinkwasser, Zusatznahrung und andere Hilfsgüter.

Tödliche Gefahr durch Minen
Die Flüchtlinge befinden sich im stark verminten Grenzgebiet. Die Minen und Sprengkörper sind Überbleibsel des Bürgerkriegs im Tschad in den 80er Jahren. Zwei Flüchtlingskinder starben bereits beim Spiel mit einem Sprengkörper. UNICEF-Minenteams sind bereits in dieser Region unterwegs um über die tödliche Gefahr der Minen und Sprengkörper zu informieren und um einfache Vorsichtsmaßnahmen zu implementieren.

Foto: Ein kleines Mädchen sitzt vor ihrer Notunterkunft im Tschad. Die kleine Hütte ist aus Ästen gebaut und liegt nahe dem Dorf Bahai an der Grenze zum Sudan. Die Mutter des Mädchens wurde während eines Helikopterangriffs auf ihr Dorf verletzt.

UNICEF bittet dringend um Spenden für die Kinder aus dem Sudan:PSK 15 16 500: Kinder Sudan