UNICEF: Lage der Kinder in Monrovia entsetzlich

UNICEF konnte gestern sein vierzigköpfiges einheimisches Team in Liberia durch die Ankunft von zehn internationalen Mitarbeitern verstärken.

UNICEF konnte gestern sein vierzigköpfiges einheimisches Team in Liberia durch die Ankunft von zehn internationalen Mitarbeitern verstärken, darunter befinden sich auch drei Spezialisten für den Schutz von Kindern.

UNICEF-Mitarbeiterin Margherita Amodeo berichtete per Satellitentelefon über die verzweifelte Lage der Kinder: "Ich habe noch selten Kinder so leiden gesehen," sagte die langjährige Mitarbeiterin. "Die Kinder haben nichts zu essen und kein Trinkwasser, viele sind krank oder verletzt. Vor allem die Kinder auf den Straßen der Hauptstadt sind in einem unbeschreiblichen Zustand."

Morgen und übermorgen wird UNICEF per Flugzeug und per Schiff Hilfsgüter im Wert von 500.000 US-Dollar nach Monrovia bringen, darunter Proteinkekse, UNIMIX-Brei (eine speziell angereicherte Nahrung für hungernde Kinder), Trinkwasser, Treibstoff sowie Erste-Hilfe-Sets für die Versorgung von rund 250.000 Menschen.

Die UNICEF-Lager in Monrovia wurden nicht geplündert, Impfstoffe und therapeutische Milch sind zur Verteilung bereit, es mangelt aber vor allem an Treibstoff.

Oberste Priorität ist für UNICEF der Schutz der Kinder. So wurden gestern zwei Kinder erschossen, da sie sich weigerten, sich den Kämpfern anzuschließen. Ein Programm zur Demobilisierung und Wiedereingliederung der schätzungsweise 10.000 Kindersoldaten soll so schnell wie möglich gestartet werden. Ebenso muß es rasch psychologische Betreuung für vergewaltigte und mißhandelte Mädchen geben.


Angesichts der dramatischen humanitären Lage in Liberia ruft UNICEF Österreich dringend zur Spenden auf:Spendenkonto PSK 15 16 500, Stichwort: Kinder Liberia