UNICEF startet Initiative zur Mädchenbildung in West- und Zentralafrika

<b>Bildung für Mädchen ist "Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit"</b>

UNICEF fordert betroffenen Regierungen in West- und Zentralafrika sowie Geberländer auf, der Rolle von Schulbildung mehr Bedeutung zuzumessen und vor allem mehr in Bildung von Mädchen zu investieren.

"Unsere Hoffnungen hinsichtlich der Verbesserung von Mädchenbildung in diesem Teil von Afrika wurden durch soziale und wirtschaftliche Übel zerschmettert, hinzu kamen noch interne bewaffnete Konflikte in einer Reihe von Ländern", sagte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy. "Somit schwinden auch die Hoffnungen auf nachhaltige Entwicklung. Schulbildung für Mädchen ist ein bewährter Weg um diese Hoffnungen wieder zu beleben."

Carol Bellamy startet am 24. Juni 2003 in Burkina Faso eine Initiative mit dem Ziel, mehr Mädchen in Zentral- und Westafrika Zugang zu hochwertiger Bildung zu verschaffen. Bildung für Mädchen in dieser Region wird in einigen Ländern durch Armut, Bürgerkrieg und HIV/AIDS stark beeinträchtigt.

Der Start dieser regionalen Initiative ist Teil der globalen UNICEF-Initiative "25 in 2005". Das bedeutet, verstärkte Konzentration auf Schulbildung für Mädchen in 25 Ländern bis zum Jahr 2005 um die Geschlechterkluft zu eliminieren.

In West- und Zentralafrika sind acht Staaten Teil der "25 in 2005"-Initiative: Benin, Burkina Faso, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Guinea, Mali und Nigeria.

"Sowohl von den afrikanischen Regierungen als auch von der Geberländern wird zwar im Zuge dieser Initiative einiges verlangt, aber die positiven Auswirkungen von Mädchen mit Bildung auf einen Staat sind längst erwiesen," sagte Bellamy.

Bellamy fügte hinzu, daß Familien und Gemeinden in der Region ermutigt werden müssen, sich an der Initiative zu beteiligen, sie müßten den Wert von Schulbildung für Mädchen erkennen. Dafür läge die Verantwortung bei den Regierungen.

Im Zuge eines Workshops in Burkina Faso vom 25. bis 27. Juni wird UNICEF mit den BildungsministerInnen aus 25 Ländern konkrete Maßnahmen für diese Initiative erarbeiten.

"Bildung für Mädchen ist in dieser Region eine Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit", sagte Bellamy. "Wir können nicht dasitzen und zusehen, wie junge Mädchen ihrer Rechte beraubt werden. Wie sie der Chance beraubt werden, gesündere Frauen, produktivere Bürgerinnen und informierte Mütter zu werden. Das alles bietet Bildung und das können wir ihnen nicht verwehren."

Warum Mädchen?

Von den fast 120 Millionen Kindern, die weltweit nicht zur Schule gehen, sind der Großteil Mädchen. Von jenen Mädchen, die eine Schule besuchen, erreicht ein großer Teil nicht die fünfte Klasse. Mädchen wird Zugang zu Bildung aus vielen Gründen verwehrt, darunter Diskriminierung, HIV/AIDS: traditionelle Praktiken, Pflichten im Haushalt, Bedenken hinsichtlich ihrer Sicherheit, mangelhafte Ausstattung und Qualität der Schulen.

Die positiven Auswirkungen von Bildung für Mädchen beinhalten zum Beispiel die erwiesenen Tatsachen, daß Frauen mit Schulbildung sich besser vor HIV/AIDS und anderen Krankheiten schützen, gesünder sind und gesündere Kinder haben und ihre Kinder auch zur Schule schicken. Schulbildung versorgt Mädchen mit jenen Informationen und Fähigkeiten, die ihr eigenes Leben und das ihrer zukünftigen Kinder schützen.

Warum diese 25 Länder?

Die "25 in 2005"-Initiative von UNICEF ist eine groß angelegte Kampagne um die Geschlechterkluft in 25 Ländern bis zum Jahr 2005 zu beseitigen. 13 Staaten in Afrika und 6 in Südasien sind Teil der Initiative. Die Länder wurden nach bestimmten Kriterien wie zum Beispiel Einschulungsraten oder eine Geschlechterkluft über 10% ausgewählt.

UNICEF arbeitet mit Regierungen, anderen Partnern und den Schulen selbst, um das Ziel der Initiative zu erreichen.

UNICEF Österreich ruft daher unter dem Stichwort Mädchenbildung zu Spenden auf das PSK-Konto 15 16 500 auf.