UNICEF startet Jugend-Klimagipfel

160 Jugendliche aus 44 Nationen beraten vom 28.11. bis 4.12.2009 / Jedes zweite Opfer von Naturkatastrophen ist ein Kind

Der Klimawandel bedroht zunehmend das Leben von Kindern. Nach Angaben von UNICEF ist bereits heute ist jedes zweite Opfer von Naturkatastrophen ein Kind. Die Erderwärmung begünstigt auch die Verbreitung von Krankheiten wie Malaria und Durchfall sowie Mangelernährung. Diese sind für Kinder unter fünf Jahren besonders gefährlich. Vor diesem Hintergrund organisiert UNICEF deshalb im Vorfeld des Weltklimagipfels (vom 7. bis 18. Dezember) in Kopenhagen vom 28. November bis 4. Dezember 2009 einen Jugend-Klimagipfel. 160 Jugendliche aus 44 Nationen werden im Kopenhagener Rathaus über den Klimaschutz debattieren und eigene Lösungsvorschläge erarbeiten. Beim nachfolgenden Weltklimagipfel verhandelt die Staatengemeinschaft über ein Nachfolge-Abkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll und versucht Maßnahmen gegen den Klimawandel zu vereinbaren.

Mit dem Jugendklimagipfel will UNICEF das in der UN-Kinderrechtskonvention verbriefte Recht von Kindern und Jugendlichen auf Beteiligung an politischen Diskussionen verwirklichen. Die UNICEF-Teams aus jeweils zwei bis fünf Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren stammen sowohl aus Industrieländern als auch aus Schwellen- und Entwicklungsländern.

Kinder leiden am meisten unter dem Klimawandel

Der Klimawandel bedroht bereits heute das Leben von Kindern und stellt die Fortschritte der letzten Jahrzehnte in Frage – beispielsweise bei der Senkung der Kindersterblichkeit.

Viele der bereits von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen tragen zudem die Hauptlast des weltweiten Klimawandels. Studien gehen davon aus, dass bis im Jahr 2080 die globalen Temperaturen um 5 Grad steigen werden, bis 2010 50 Millionen Menschen hungern, Millionen Menschen in Asien von Fluten betroffen sein werden, die Anzahl Wirbelstürme und ihre Intensität zunehmen werden, mehr und intensivere Dürreperioden in Afrika südlich der Sahara ausbrechen werden. Einmal mehr werden die Kinder die Rechnung bezahlen. Ihre kleinen Körper reagieren schneller und stärker auf Veränderungen des Klimas: Unterernährung, Malaria, tödlich verlaufender Durchfall. 175 Millionen Kinder leben heute in Regionen und Ländern mit erhöhtem Risiko von Fluten und Wirbelstürmen. Sie riskieren den Verlust ihres Zuhauses und ihrer wichtigen Bezugspersonen. Ihr Aufwachsen wird zusätzlich von Ängsten belastet sein. Doch Kinder bedürfen unseres Schutzes und unserer Solidarität. Nicht nur nach einer Katastrophe, nein, auch im Hinblick auf die Eindämmung von Katastrophen. Es ist daher höchste Zeit, etwas zu tun.

  • Krankheiten wie Malaria, Durchfallerkrankungen und Mangelernährung gehören zu den Haupttodesursachen von Kindern unter fünf Jahren. Sie werden durch die fortschreitende Erderwärmung begünstigt. Schon heute sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder durch verseuchtes Trinkwasser und mangelnde Hygiene. Malaria tötet jährlich 800.000 Kinder, Mangelernährung 3,5 Millionen Kinder. UNICEF befürchtet, dass mehr Eltern ihre Kinder aus der Schule nehmen werden, weil sie die Nahrungsmittel nicht mehr bezahlen können und ihre Kinder mitarbeiten müssen.
  • Jedes zweite Opfer von Naturkatastrophen ist ein Kind. Sind es heute rund 175 Millionen jährlich, wird sich ihre Zahl bis zum Jahr 2015 klimabedingt schätzungsweise auf weltweit 375 Millionen verdoppeln.

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