UNICEF-Statement zur Lage der Kinder im Irak

UNICEF äußerst besorgt über die verheerenden Auswirkungen der Kämpfe im Irak auf das Wohlergehen der Kinder des Landes.

Wien/New York/Genf, 23. November 2004: "Die andauernden Kämpfe und die Instabilität richten verheerenden Schaden bei den irakischen Kindern an", sagte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy.

Die Kinder leiden nicht nur unter täglicher Gewalt und Unsicherheit sondern auch unter dem Mangel an Basisdiensten wie Trinkwasser oder sanitären Anlagen.

"Jüngste Berichte zeigen, dass sich Mangelernährung bei kleinen Kindern seit März 2003 nahezu verdoppelt hat", sagte Bellamy. "Das bedeutet, dass heute hunderttausende Kinder an Mangelerscheinungen und Durchfallerkrankungen leiden."

Bellamy betonte, dass der Irak bereits vor dem Krieg Probleme mit der Trinkwasserversorgung und mit Mangelernährung hatte, als eines von acht Kindern vor seinem fünften Geburtstag starb.

"Der Mangel an sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen führt zur schnellen Verbreitung von Krankheiten und verschlimmert die Auswirklungen von Mangelernährung", so Bellamy. "Und wie immer sind die Jüngsten am schlimmsten betroffen."

Die humanitäre Arbeit wird massiv dadurch behindert, dass Hilfsorganisationen zum Ziel von Gewalt wurden. Viele sind gezwungen ihre Programme von den Nachbarländern aus durchzuführen.

UNICEF's Unterstützung für die irakischen Kinder beinhaltet: Impfprogramme, Ernährungsprogramme: Reparatur von Schulgebäuden, Verteilung von Schulmaterial, Trinkwasserversorgung. Doch all das reicht nicht aus, um die Gesundheit aller Kinder im Irak zu schützen.

Auch vor diesem Krieg waren die irakischen Kinder anfällig für Krankheiten und Mangelernährung, hielt Bellamy fest. Die UNICEF-Direktorin unterstrich weiters, dass die irakischen Kinder den bereits dritten Krieg innerhalb von 18 Jahren durchmachen.

"Kriege werden von Erwachsenen geführt, doch am meisten leiden die Kinder“, sagte Carol Bellamy. Alle, die an Kriegen und Gewalt beteiligt sind, müssen selbst ihre Verantwortung erkennen und wahrnehmen: Kinder zu schützen und humanitäre Hilfe zulassen, wo und wann auch immer sie benötigt wird.