UNICEF zum Tag des afrikanischen Kindes

Stiller Notfall Afrika

Anläßlich des Tag des afrikanischen Kindes weist UNICEF Österreich erneut auf die chronische Not der Kinder in Afrika hin. UNICEF braucht vor allem für seine Hilfsprogramme in den Krisenländern Angola, Liberia, Burundi, Guinea und Eritrea dringend mehr finanzielle Mittel.

„Diese Länder machen momentan keine Schlagzeilen, doch die Lage der Kinder dort ist kritisch“, sagt Gudrun Berger, Generalsekretärin von UNICEF Österreich.

Fünf Jahre Dürre und Ernteausfälle haben Eritrea fast ruiniert. Zur Zeit sind 2,3 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, darunter 300.000 Kinder und schwangere Frauen. Auch das Nachbarland Äthiopien steht vor diesen Problemen: über 150.000 Kinder sind unterernährt.

Auch in Darfur, Westsudan ist die Lage düster. Fast 2 Millionen Menschen wurden vertrieben, Krankheiten und Hunger quälen die Menschen. Obwohl die Lage in Darfur weltweit Schlagzeilen machte fehlen UNICEF 70 Prozent der benötigten Mittel für seine Nothilfe in diesem Jahr.

Obwohl Angola reich an natürlichen Ressourcen ist leidet das Land noch immer an den Folgen des 27 Jahre langen Bürgerkrieges. Angola hat die dritthöchste Kindersterblichkeitsrate der Welt, ein Drittel der Kinder ist mangelernährt und nur die Hälfte der Einwohner hat sauberes Trinkwasser.

Liberia versucht seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2003 die Lage seiner Kinder zu verbessern. Mit Hilfe von UNICEF wurden bereits über 40.000 Kindersoldaten demobilisiert, doch es fehlt an Geld für wirksame Reintegrationsprogramme. Einer der wichtigsten Bereiche in Liberia ist Schulbildung. Eine halbe Million Kinder konnten wegen dem Krieg nicht zur Schule gehen, Bildungsprogramme wären nun ihr Weg in eine bessere Zukunft.

In Burundi kommt es trotz dem Versuch von Friedensgesprächen immer wieder zu Kämpfen. Acht Jahre Krieg führten hier zur wiederholten Rekrutierung von Kindersoldaten, über die Hälfte aller Kinder sind mangelernährt, weniger als 50 Prozent der Kinder gehen zur Schule.

Guinea leidet unter den chronischen Konflikten seiner Nachbarländer. Kriege in Liberia, der Elfenbeinküste und in Sierra Leone haben enorme Auswirkungen auf das arme Land, große Mengen an Flüchtlingen leben in Lagern in Guinea.

„Regierungen und die Spendergemeinschaft müssen alles tun, um die chronische Not in Afrika zu stoppen", so Gudrun Berger.

Die „Organization of African Unity“ erklärte den 16. Juni zum „Tag des afrikanischen Kindes“, zum Andenken an jene Schulkinder, die am 16. Juni 1976 in Soweto ums Leben kamen. Der „Tag des Afrikanischen Kindes “ ist aber nicht nur dem Gedenken an die toten Kindern Sowetos gewidmet, sondern allen Kindern Afrikas.