UNICEF zum Weltwassertag am 22. März:

Verschmutzes Trinkwasser und unzureichende Sanitäreinrichtungen töten täglich über 5.000 Kinder - Durchfallerkrankungen nun Haupttodesursache von Kindern

Durchfallerkrankungen sind mittlerweile zur Haupttodesursache von Kindern unter 5 Jahren geworden. Austrocknung infolge von Durchfall fordert jedes Jahr das Leben von 2 Millionen Kindern, das sind täglich über 5.000 Kinder.

Kinder, die verschmutztes Wasser trinken und unter unhygienischen Bedingungen leben sind häufiger und schwerer krank, auch ihr Wachstum und ihre Entwicklung sind beeinträchtigt.

An Durchfallerkrankungen sterben mehr Kinder als zum Beispiel an Masern, Malaria oder Lungenentzündung. Durchfallerkrankungen breiten sich besonders schnell in unhygienischen Umgebungen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser aus. Meist handelt es sich um Krisen- und Katastrophenregionen. "Wenn Naturkatastrophen oder bewaffnete Konflikte Wasservorräte zerstören oder verschmutzen, dann ist das Leben der Kinder bedroht", erklärte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy.

UNICEF muß immer mehr finanzielle Mittel für die Trinkwasserversorgung in Krisen- und Katastrophengebieten aufwenden. Da Kinder besonders gefährdet sind, ist es das Ziel von UNICEF, im Katastrophenfall die Betroffenen innerhalb von 72 Stunden mit Trinkwasser zu versorgen. Teil der UNICEF-Nothilfe ist die Verteilung von "Wasserpakete" für Familien, die einen faltbaren Wasserkanister enthalten, sowie Seife, Tabletten zur Trinkwasseraufbereitung und Instruktionen in der jeweiligen lokalen Sprache.

* Innerhalb von 48 Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in Bam, Iran, im Dezember 2003, lieferte UNICEF 625.000 Tabletten zur Wasseraufbereitung und sechzehn 5.000-Liter-Wassertanks für Gemeinden nach Bam. Innerhalb der ersten Tage konnte UNICEF Waschgelegenheiten und Latrinen zur Verfügung stellen.

* In Äthiopien litten die Menschen 2003 an akutem Wassermangel. UNICEF lieferte Trinkwasser, reparierte 625 Wassersysteme und errichtete 300 neue Wasserstellen. 1,8 Millionen Menschen in sechs Regionen wurden erreicht.

* Nach der Eskalation des Bürgerkrieges in Liberia war das Leben der geschwächten Kinder durch Durchfallerkrankungen und Cholera bedroht. UNICEF lieferte Trinkwasser, reparierte Brunnen und stellte Latrinen auf. Weiters unterstütze UNICEF die Aktion "Clean-up Monrovia", um die riesigen Müllberge aus der Hauptstadt zu entfernen.

Carol Bellamy forderte anläßlich des Weltwassertages Regierungen dazu auf, weiterhin in Trinkwasserprogramme zu investierten. Sie wies darauf hin, daß die Zahl der Kinder, die an Durchfallerkrankungen sterben, seit den 80er Jahren durch solche Programme halbiert werden konnte.