Vertriebene Kinder in Pakistan brauchen dringend Hilfe! Hitze verschlimmert die Situation.

Über 2 Millionen Menschen sind vor den bewaffneten Kämpfen im Nordwesten Pakistans auf der Flucht. Mehr als die Hälfte sind Kinder.

UNICEF ist zutiefst besorgt über die Situation tausender Kinder, die durch den Konflikt vertrieben wurden oder noch in den Kampfgebieten sind. Fast 50 Prozent der etwa 2 Millionen Vertriebenen sind Kinder, die dringend medizinische Versorgung, sauberes Trinkwasser, Nahrung und Schutz brauchen. Die Lage der Kinder wird durch die glühende Sommerhitze noch verschlimmert.

Ausmaß und Geschwindigkeit der Krise haben die Kapazitäten von Gastgemeinden, Hilfsorganisationen und der Regierung bereits aufs Äußerste strapaziert. „Wir sind mit einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert, da die Mehrheit der Vertriebenen bei Gastgemeinden Schutz sucht, wo sie weit schwieriger mit Hilfe zu erreichen sind als in Lagern“, so Louis-Georges Arsenault, Direktor der UNICEF-Nothilfeprogramme.

Während in den Lagern zumindest die Grundbedürfnisse der Vertriebenen erfüllt werden ist die Situation der Menschen, die in Gastgemeinden leben, kritisch. Tausende Schulgebäude, die zu Unterkünften umfunktioniert wurden und andere „spontane Lager“ sind überfüllt und haben selten Trinkwasser und Sanitäranlagen. 150.000 Vertriebene leben momentan in 3.700 Schulen.

UNICEF arbeitet mit seinen Partnern an der Versorgung der vertriebenen Kinder und Mütter. UNICEF impfte bereits über 200.000 Kinder gegen Masern und 230.00 Menschen werden mit Trinkwasser versorgt. Rund 375.000 Menschen erhielten von UNICEF Hygienesets, 8.957 Latrinen und 2.183 Waschstellen wurden eingerichtet.

UNICEF führt in den Lagern und bei Gastfamilien Programme gegen die Unterernährung der Kinder durch. 11.500 Kinder werden regelmäßig mit nahrhaftem UNIMIX-Brei versorgt und 1.659 schwer unterernährte Kinder erhalten lebensrettende Erdnusspaste.

25.415 Kinder in den Lagern, davon 10.257 Mädchen, gehen nun in Zeltschulen. UNICEF verteilt Schulmaterial, Schulkisten und Ausstattung. UNICEF hat in den Lagern auch 33 Kinderzonen eingerichtet, 10.568 Kinder haben sich dort registriert. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, zu spielen und zu lernen. Außerdem sind Psychologinnen vor Ort, um mit den traumatisierten Kindern zu arbeiten. In allen Lagern wurden zum Schutz der Kinder spezielle Überwachungssysteme eingerichtet sowie 59 Kinderschutzkomitees.

„Ohne ausreichende finanzielle Mittel wird es unmöglich sein die Versorgung der vertriebenen Kindern und ihrer Familien sicherzustellen. Ebenso wichtig ist die Hilfe für Gastgemeinden, die mit der zusätzlichen Belastung fertig werden müssen“, sagte Arsenault.

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