Vorschlag der Europäischen Kommission für einen Pakt zu Migration und Asyl

Wien - Statement von Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin

Die Bewohner*innen des Lagers Moria richten sich in einer neuen provisorischen Unterbringungseinrichtung auf der griechischen Insel Lesbos ein. 17. September 2020, Lesbos Griechenland
Die Bewohner*innen des Lagers Moria richten sich in einer neuen provisorischen Unterbringungseinrichtung auf der griechischen Insel Lesbos ein. 17. September 2020, Griechenland © UNICEF

„Der von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Pakt zu Migration und Asyl bietet eine einzigartige Gelegenheit, Kindern in der Migrations- und Asylgesetzgebung und -politik der EU Vorrang einzuräumen und unmenschliche Bedingungen sowie Systemfehler bei der Reaktion auf die Migration in Europa zu adressieren. UNICEF setzt sich weiterhin uneingeschränkt dafür ein, mit den Mitgliedstaaten und den Institutionen der Europäischen Union zusammenzuarbeiten, um spezifische Bestimmungen im Pakt einzuhalten, die einen besseren Schutz für Kinder gewährleisten.

Flüchtlings- und Migrantenkinder, von denen viele vor bitterer Armut, Konflikten und unvorstellbaren Gräueltaten geflohen sind, haben das Recht auf Sicherheit und Entfaltung ihres vollen Potenzials. Die Kinder erwarten von den europäischen Staats- und Regierungschefs, dass sie diese Gelegenheit ergreifen, um die Asyl- und Aufnahmesysteme zu stärken und die Migration und die Grenzen in einer Weise zu steuern, die menschlich ist und ihre Rechte, wie sie in der Konvention über die Rechte des Kindes verankert sind, wahrt.

Die jüngsten verheerenden Brände in Moria unterstreichen, wie sehr das derzeitige System überlastet und unhaltbar ist. UNICEF begrüßt die Erkenntnis, dass alle Kinder, die auf der Flucht sind, eines besonderen Schutzes bedürfen, unabhängig davon, ob sie allein oder mit ihren Familien unterwegs sind. Schutzvorkehrungen und Verfahren für Kinder, verbunden mit einem fairen und wirksamen Schutzsystem, das die Rechte auf Hilfe gewährleistet, müssen in die Tat umgesetzt werden. UNICEF ist bereit, mit Regierungen, nationalen und internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um Länder zu unterstützen, insbesondere jene, die die größte Zahl von Flüchtlingen und Migranten aufnehmen, damit jedes Kind die Möglichkeit erhält, sein volles Potenzial zu entfalten. Letztendlich ist ein Kind ein Kind.“