Waffenruhe in Afghanistan für Polio-Impfkampagne

Kabul/Islamabad/New York/Wien ­ UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation konnten in Afghanistan eine einwöchige Waffenruhe aushandeln, um 5,7 Millionen Kinder unter 5 Jahren gegen Kinderlähmung zu impfen. Dafür werden in ganz Afghanistan etwa 35.000 Gesundheitsarbeiter und Freiwillige vom 17. bis zum 19. April unterwegs sein.

Beide Parteien ­ die Taliban und die nördliche Allianz ­ verpflichteten sich schriftlich, die Waffenruhe einzuhalten. "Afghanistan ist eines der wenigen Länder, wo das wilde Polio-Virus noch vorkommt," sagte Solofo Ramaroson, Sprecher von UNICEF Afghanistan. "Beide Seiten haben sich zu dieser Waffenruhe verpflichtet und ihre Kommandanten zur Kooperation aufgerufen."

Auch in Pakistan findet zur selben Zeit eine Kampagne statt: Über 70.000 Gesundheitsteams werden etwa 29 Millionen Kinder unter 5 Jahren gegen Polio impfen. Diese Aktion soll die grenzüberschreitende Ausbreitung des Virus verhindern.

Im Vorjahr konnten in Afghanistan durch Waffenruhen, Mobilisierung und Haus-zuHaus-Aktionen bereits 5,4 Millionen Kinder gegen Polio geimpft werden. Dieses Jahr stellt UNICEF für jeden Impfdurchgang 6.680.000 Impfdosen zur Verfügung und finanziert auch die Nebenkosten der Kampagnen.

Für intern vertriebene Kinder oder Flüchtlingskinder wurden spezielle Maßnahmen getroffen, um auch sie vor Polio schützen. UNICEF produziert und verteilt Informationsmaterial und ruft die Eltern in Radiosendungen dazu auf, ihre Kinder impfen zu lassen.