Zurück in die Schule für Millionen afghanischer Kinder

Nach den Neujahrsfeierlichkeiten am Wochenende kehren 5,5 Millionen Schulkinder wieder in ihre Klassenzimmer zurück.

Zwei Jahre sind seit dem Fall des Taliban-Regime in Afghanistan vergangen und die Einschulungsraten des Landes sind höher als je zuvor. Die Anzahl der Mädchen, die eine Schule besuchen, ist seit 2002 um 30% gestiegen.

Die nationalen Feierlichkeiten anläßlich der Kampagne "Zurück in die Schule" wurden von Präsident Hamid Karzai und Mitgliedern seines Kabinetts geleitet. Ein besonderes Fest fand am Sonntag, 21. März, um 9.00 Uhr in der Amani High School in Kabul statt. Neben dem Präsidenten nahm auch die stellvertretende UNICEF-Direktorin Karin Sham Po gemeinsam mit Vertretern der UN, der diplomatischen Gemeinde und Vertretern von NGOs an den Feierlichkeiten teil.

Büroleiter von UNICEF Afghanistan, Dr. Sharad Sapra, meinte in seiner Rede, dass er sich auf ein neues Jahr der Bildung für die Kinder von Afghanistan freut. "Es besuchen heute mehr afghanische Kinder die Schule als je zuvor", hielt er fest. "Darüber hinaus wurden sieben Jahre Defizit in der Mädchenbildung aufgeholt. Die Menschen in Afghanistan schätzen Bildung und möchten für ihre Kinder gute Schulen in jeder Gemeinde im ganzen Land."

Im vergangenen Jahr wurden mehr als 4 Millionen Kinder eingeschult, 1,2 Millionen von ihnen waren Mädchen. Trotz dieses Fortschritts schätzt UNICEF, dass es noch immer 1,5 Millionen Mädchen im Volksschulalter gibt, die keinen Zugang zu Bildung haben. UNICEF will nun einer Million dieser Mädchen im Jahr 2004 dabei helfen, eine Schule besuchen zu können.

Wichtige Schritte um dieses Ziel zu erreichen sind unter anderem Gemeindeschulen für 500.000 Mädchen, die zur Zeit keinen Zugang zu Bildung haben, verbessertes Lehrertraining für 50.000 Volksschullehrer, beschleunigte Lernprogramme für Mädchen, die mehrere Jahre der Bildung versäumt haben sowie Unterstützung bei der Ausarbeit eines aktualisierten und verbesserten Lehrplans.

Die größten Hindernisse für die Mädchenbildung in Afghanistan sind unter anderem der weite Schulweg, fehlende Ausstattung, mangelhafte sanitäre Anlagen sowie schmutziges Wasser in den Schulen und die schlechte Qualität des Unterrichts. UNICEF arbeitet gemeinsam mit dem Bildungsministerium an der Verbesserung dieser Probleme.

Die stellvertretende UNICEF-Direktorin Karin Sham Poo wird im Zuge ihrer Afghanistanreise eine neue Mädchengrundschule im Südosten des Landes in Betrieb nehmen und einen Workshop über Kinderrechte mit religiösen Führern besuchen. Karin Sham Poo wird auch die verantwortlichen Minister treffen um den Fortschritt, der für Frauen und Mädchen erreicht wurde, zu besprechen.

Fakten zum Thema Bildung in Afghanistan

- Die Anzahl der Schüler stieg seit dem Fall des Taliban-Regimes um das Vierfache an. Heute besuchen mehr Kinder eine Schule als es je zuvor in der Geschichte von Afghanistan der Fall war.
- Der Mädchenanteil an den Schulen besuchen stieg von 3% vor dem Jahr 2002 auf 30% im Jahr 2003 an.
- Leider gehen aber nach wie vor mehr als 1 Million Mädchen zwischen 7 und 13 gar nicht zur Schule.
- Es gibt ungefähr 100.000 registrierte Lehrer in Afghanistan, leider haben aber weniger als 15% davon eine professionelle Ausbildung.
- Ungefähr 75% der Schulen wurden in 3 Jahrzehnten Konflikt in Afghanistan beschädigt.
- Nach letzten Schätzungen müssen jährlich mehr als 2500 neue Schulen gebaut werden um der Nachfrage nach Bildung während der nächsten 3 Jahre entsprechen zu können.


UNICEF Unterstützung von Bildungsprogrammen im Jahr 2003....

- UNICEF lieferte und verteilte Unterrichtsmaterial für 4 Millionen Kinder und 80.000 Grundschullehrer.
- UNICEF unterstützt eine umfassende 3-Jahres-Reform der Grundschullehrpläne.
- UNICEF hat 200 Volksschulen für 173.000 Mädchen und Buben saniert und gebaut.
- UNICEF hat seit 2002 12.000 Schulzelte zur Verfügung gestellt.

..... und Prioritäten für 2004
- UNICEF wird einer Million Mädchen dabei helfen, eine Schule besuchen zu können.
- UNICEF wird ein beschleunigtes Lernprogramm für 73.000 Mädchen, die keine Schule besuchen, sowie für 2.600 Lehrer unterstützen.
- UNICEF wird Lehrerausbildung, Unterrichstmaterialien und Ausstattung für Schulen zur Verfügung stellen
- UNICEF wird Unterrichtsmaterial für 4.8 Millionen Kinder und 80.000 Lehrer bereitstellen.
- UNICEF wird weiterhin die Reformen der Grundschullehrpläne unterstützen und Bücher für die Schulstufen 1 bis 4 bereitstellen

UNICEF bittet um Unterstützung der Bildungsprogramme für die Kinder in Afghanistan!

PSK 15 16 500
Stichwort: Kinder Afghanistan

Danke.