Corona-Krise in Indien: UNICEF verstärkt Kampf gegen die tödliche Corona-Welle

Neu-Delhi/Köln/Wien - Neun Sauerstoffanlagen installiert, 4.000 Sauerstoffkonzentratoren und andere Hilfsgüter unterwegs nach Indien

Mai 2021: COVID-19-Patient*innen in Indien werden mit Sauerstoff versorgt.
Mai 2021: COVID-19-Patient*innen in Indien werden mit Sauerstoff versorgt.© UNICEF

Im Kampf gegen die dramatische Corona-Welle in Indien werden mit Hilfe von UNICEF derzeit neun Anlagen zur Produktion von Sauerstoff in Krankenhäusern in den Bundesstaaten Gujarat, Arunachal Pradesh und Tipura installiert. UNICEF stellt auch mehr als 4.500 Sauerstoffkonzentratoren und 200 RT-PCR-Testgeräte bereit. Insgesamt sollen 26 Anlagen in Arunachal Pradesh, Gujarat, Nagaland, Maharashtra, Meghalaya und Tripura installiert werden.

Eine der größten Herausforderungen ist weiterhin der Mangel an Sauerstoff zur Behandlung von Patient*innen mit Atemwegserkrankungen.

„Im Kampf gegen die tödliche COVID-19-Welle ist der dringende Bedarf an Sauerstoff eine Frage von Leben und Tod", sagt Dr. Yasmin Ali Haque, Leiterin von UNICEF in Indien. „Dank unserer Unterstützer und Partner auf der ganzen Welt trägt die Hilfe von UNICEF durch die Bereitstellung von Anlagen zur Gewinnung von Sauerstoff und über 4.500 Sauerstoffkonzentratoren dazu bei, in diesem kritischen Moment Leben zu retten. Durch den Aufbau von Sauerstoffsystemen reagieren wir sowohl auf die aktuelle Notsituation und helfen auch langfristig, die Gesundheitsversorgung zu verbessern."

In den nächsten Monaten beschafft UNICEF 14 weitere Anlagen zur Sauerstoffgewinnung. Neben der unmittelbaren Hilfe in der aktuellen Krise werden diese auch langfristig der Behandlung von kranken Neugeborenen und Kindern mit Lungenentzündung sowie der medizinischen Versorgung von Müttern bei der Geburt und der Stabilisierung von Patienten während Operationen zu Gute kommen.

Darüber hinaus stellt UNICEF lebensrettende Hilfsgüter zur Verfügung:

  • Zur Unterstützung der COVID-19-Impfungen und von Routineimpfungen in Indien hat UNICEF große Mengen an Material für die Kühlketten bereitgestellt, darunter zum Beispiel begehbare Kühlschränke, solarbetriebene Kühlschränke, Kühlboxen, einschließlich gefrierfreier Kühlboxen, und Spannungsstabilisatoren. Das Material stärkt die Impfstofflagerung auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene durch die Erweiterung von 1.389 Kühlkettenpunkten.  
  • Zur Unterstützung von Tests im Land hat UNICEF in Zusammenarbeit mit dem Indian Council for Medical Research 85 RT-PCR-Testgeräte in 73 Laboren in 25 Bundesstaaten installiert. Weitere 200 Geräte folgen. 100 RNA-Extraktionsgeräte werden derzeit beschafft.
  • 74 von UNICEF beschaffte Massen-Thermoscanner werden an 24 Flughäfen und elf Seehäfen installiert, um ankommende Passagiere auf Fieber zu untersuchen.
  • Im Mai 2021 lieferte UNICEF 8,5 Millionen dreilagige Masken und 1,75 Millionen Gesichtsschutzschilde für Personal im Gesundheits- und Sozialbereich in ganz Indien.

UNICEF arbeitet auch mit den Behörden der Bundesstaaten und Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass Kinder, die verwaist sind oder um die sich niemand kümmern kann, in Notunterkünfte gebracht und bei der nationalen Childline gemeldet werden.  Nach Angaben des Ministeriums für Frauen und Kinderentwicklung haben vom 1. April bis 25. Mai offiziell 577 Kinder ihre Eltern durch COVID-19 verloren.

Weitere Informationen zum Einsatz von UNICEF im Kampf gegen das Coronavirus finden Sie hier.