„Kinderrechte-Picknick” – „Unsere Welt sollte bunter und sehr viel grüner werden“

Wien/Bad Vöslau – Am vergangenen Freitag, den 2. September, veranstaltete UNICEF Österreich in Kooperation mit Vöslauer und der Familie & Beruf Management GmbH im Thermalbad Vöslau das erste „Kinderrechte-Picknick“, ein Vernetzungstreffen zum Thema Kinderrechte. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen‚ ihre Ideen für eine bessere Welt zu diskutieren.

Ein Gruppenfoto vom Kinderrechtepicknick mit Vertretern von UNICEF, Vöslauer und teilnehmenden Kindern.
© Österreichisches Komitee für UNICEF/APA-Fotoservice/Schedl

Im entspannten Rahmen ging es vor allem darum, die Vorstellungen und Visionen der jungen Menschen direkt mit Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu besprechen. Als zentrale Themen standen ganz oben auf ihrer Liste der Jugend die Klimakrise sowie die Frage, wie sie selbst mitbestimmen und etwas verändern können.

UNICEF Österreich lud Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie allen voran Kinder und Jugendliche in das Thermalbad der Stadtgemeinde Bad Vöslau, wo im Laufe des Nachmittags spannende Diskussionen zu den Fokusthemen Kinderrechte und Partizipation sowie Nachhaltigkeit und kinderfreundliche Lebensräume stattgefunden haben. „Ich habe heute richtig Lust bekommen, mich selber noch viel mehr zu beteiligen. Ich höre raus, dass die Erwachsenen wirklich interessiert daran sind, was wir denken.“, so das Fazit der 16-Jährigen Diskussionsteilnehmerin Nusaiba.

Wie wichtig es ist, dass Kinder und Jugendliche mehr in politische und gesellschaftliche Prozesse eingebunden werden, beschrieb die Teilnehmerin an der ersten Diskussionsrunde, Amelie, sehr eindrücklich: „Wir sind diejenigen, die noch sehr viel länger auf dieser Welt leben werden. Ich wünsche mir, dass all das, was heute gesagt wird, auch im Kopf eines jeden bleibt, der es hört, und dass wir Kinder nicht zu kurz kommen und auch wirklich angehört und vor allem ernst genommen werden.

Bunter und sehr viel grüner“ stellt sich Tobias, 11 Jahre, seine bessere Welt in der Zukunft vor und die Gesprächspartnerin aus dem Jugendgemeinderat in Kufstein, Shiva, fordert solidarisch für alle jungen Menschen „dass jeder und jede die Möglichkeit hat, sich im eigenen Ort zu engagieren und an den Entscheidungen mitzubestimmen.

Gemeinsam wurde über Visionen und Ideen für eine bessere und kinderfreundlichere Zukunft gesprochen und wie diese gemeinsamen Ziele mithilfe konkreter Maßnahmen verwirklicht werden können. Bei dem Event wurden die Themen des in den letzten beiden Jahren durchgeführten UNICEF Kreativwettbewerb ‚Denk dir die Welt‘ aufgegriffen, bei dem über 700 Kinder und Jugendliche ihre Wünsche, Visionen und Forderungen für eine bessere Welt eingereicht haben. Eine Zusammenfassung der Zeichnungen und Texte der Mädchen und Buben, die an dem „Denk dir die Welt teilgenommen haben“ finden sich in dem UNICEF Österreich Ideenkatalog 2021.

Moderiert wurde das erste „Kinderrechte-Picknick“ von Fanny Stapf, ORF-Kindernachrichtsprecherin.

Gesprächsrunden zwischen Jugendlichen, Politik, Wirtschaft & Zivilgesellschaft

Mit einem kreativen Schnellkurs mittels interaktiver Theaterperformance zur UN-Kinderrechtskonvention läutete „Winnie Wespa“ (Hannelore Schmid) die erste Gesprächsrunde rund um das Thema Kinderrechte und Partizipation ein: Die Geschäftsführerin des UNICEF-Kooperationspartners Vöslauer Mineralwasser GmbH, Birgit Aichinger, die Leiterin der Abteilung Kinderrechte bei UNICEF Österreich, Corinna Geißler, sowie die Leiterin Abteilung Kinderrechte und Familienrechtspolitik im Bundeskanzleramt, Alina Seel, diskutierten gemeinsam mit Shiva, Vertreterin des Jugendparlaments Kufstein, und Amelie, Teilnehmerin und Preisträgerin beim UNICEF Kreativwettbewerb ‚Denk dir die Welt‘.

Wir können uns gar nicht genug dafür einsetzen, dass Kinder und Jugendliche ihre Anliegen einbringen können, und es freut uns, dass wir gemeinsam mit UNICEF Österreich und der Familie & Beruf Management GmbH diese tolle Veranstaltung auf die Beine stellen konnten. Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen Raum zu bieten, damit ihre Stimmen gehört werden. Die Devise lautet: von den Jungen lernen, deshalb denken wir bei Vöslauer bei all unseren Entscheidungen nicht nur an die kommenden Jahre, sondern vor allem an die zukünftigen Generationen. Was wir heute tun, wirkt sich letztendlich auf ihre Welt aus. Nicht umsonst beschäftigen wir uns bei Vöslauer schon seit vielen Jahren mit Themen rund um Nachhaltigkeit“, so das Vöslauer Geschäftsführer-Duo Birgit Aichinger und Herbert Schlossnikl.

Kinder und Jugendliche haben sehr häufig das Gefühl, dass ihnen niemand richtig zuhört. Das war beim ersten „Kinderrechte-Picknick“ in Bad Vöslau definitiv anders. Damit das aber immer so ist, versucht UNICEF Österreich durch regelmäßige Awareness-Arbeit, Politiker*innen und Unternehmer*innen für das Thema Kinderrechte zu sensibilisieren und zu mobilisieren.

Corinna Geißler, Leitung der Abteilung für Kinderrechte bei UNICEF Österreich, und Christoph Jünger, Geschäftsführer UNICEF Österreich, stellen klar: „Das Kinderrechte-Picknick hatte zum Ziel, die Vernetzung unterschiedlicher Stakeholder zu fördern und zu inspirieren, sich im eigenen Wirkungskreis für Kinderrechte einzusetzen. Es ist wichtig, Kindern lokal und national eine Plattform zu bieten und die Möglichkeit zu geben in Austausch zu treten. Nur so können wir Veränderung bewirken – mit ihren Ideen für eine bessere Welt.

Klima & kinderfreundliche Lebensräume

Das Hauptthema der zweiten Gesprächsrunde, Klima und Nachhaltigkeit, bewegt Kinder und Jugendliche aktuell enorm. Die Frage wie Lebensräume nachhaltig und kindergerecht gestaltet werden können, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das wurde auch anhand der Einreichungen beim UNICEF Kreativwettbewerb deutlich.

Das kontinuierlich wachsende UNICEF-Programm ‚Kinderfreundliche Gemeinden‘ setzt sich für die kinderfreundliche Gestaltung und partizipative Einbindung von Kindern und Jugendlichen bei Planung und Veränderung unseres Lebensraumes ein. Die Stadträtin der ,Kinderfreundlichen Gemeinde‘ Bad Vöslau, Anita Tretthann, der Geschäftsführer von Vöslauer, Herbert Schlossnikl, sowie die Geschäftsführerin des Familie & Beruf Management GmbH, Elisabeth Wenzl, diskutierten mit den beiden ‚Denk dir die Welt‘-Preisträger*innen Nusaiba und Tobias darüber, wie Gemeinden kindergerecht und nachhaltig gestaltet werden können und wie große Unternehmen ihren Beitrag für den Umweltschutz leisten können und was ein*e jede*r von uns tun kann, um die Welt ein Stück weit besser zu machen.

Die zertifiziert familien- und kinderfreundlichen Gemeinden leisten österreichweit einen Beitrag dazu, Kindern und Jugendlichen Mitsprache zu ermöglichen und ihre Ideen aufzugreifen. Wir freuen uns besonders, dass junge Menschen im Rahmen des „Kinderrechte-Picknicksüber ihre Ideen und Visionen für eine bessere Welt diskutieren und so ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten." Elisabeth Wenzl, Familie & Beruf Management GmbH.

Die Meinungen der Kinder & Jugendlichen ernst nehmen

Im Anschluss an die Diskussionen und interaktive Pausen gab es auf der großen Liegewiese des Thermalbads noch die Möglichkeit sich zu vernetzen und verschiedene Stationen, Infostände und interaktive Lernspiele auszuprobieren. Neben den Veranstaltern selbst waren auch die Organisationen Niederösterreich Regional, beteiligung.st, das Kinderbüro Graz sowie die Gemeinde Bad Vöslau mit Infoständen vor Ort und präsentierten gelungene Beispiele und Good-Practice-Projekte zu Kinder- und Jugendpartizipation aus den Gemeinden. Als Erinnerung an das erste „Kinderrechte-Picknick“ und an die Ideen, die an diesem Tag entstanden sind, wurde die Veranstaltung auf besonders kreative Art aufgezeichnet: Der Illustrator Markus Engelberger hielt die Diskussionspunkte, Argumente und zentralen Botschaften visuell via Graphic Recording fest. Das „Kinderrechte-Picknick“ wurde durch das Rights, Equality und Citizenship Programm (2014-2020) der Europäischen Union gefördert.

In der Bildergalerie zum "Kinderrechte-Picknick" finden Sie Impressionen zum Event.